Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

28.06.2014, Kipili, Lake Shore Lodge, Lake Tanganjika

Upps, schon 08:00 Uhr? Was haben wir gut geschlafen! Die Bandas sind nach Westen ausgerichtet und bis die Morgensonne über dem Escarpment auftaucht dauert es hier eine gute Stunde länger. Während Jochen noch mit der Morgentoilette beschäftigt ist, nehmen Axel und ich die Gefiederten am Uferbereich in Augenschein und anschließend lassen wir uns viel Zeit beim hervorragenden Frühstück. Der frisch gepresste Saft und der mit Passionsfrucht getoppte Obstsalat sind eine geschmackliche Sensation, wie ich sie bisher nur aus Ostafrika dauerhaft kenne, denn hier wird Obst und Gemüse reif geerntet.

Fiskalwürger/Common Fiscal (Lanius collaris), Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Lake Shore Lodge, Foto: A. Köhler
Lake Shore Lodge, Foto: A. Köhler
Lake Shore Lodge, Foto: A. Köhler
Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Zwergspint/Little Bee-eater (Merops pusillus), Kipili, Lake Tanganjika
Zwergspint/Little Bee-eater (Merops pusillus), Kipili, Lake Tanganjika
Kleinelsterchen/Bronze Mannikin (Spermestes cucullatus), female, Kipili, Lake Tanganjika
Safranweber/Holub's Golden-Weaver (Ploceus xanthops), Kipili, Lake Tanganjika

An die Wassersportmöglichkeiten tasten wir uns heran. Jochen und Axel sind der Meinung, dass ein Ruderboot deutlich ruhiger im Wasser liegt und für die Fotografie sinniger ist. Irgendwo im Schilf haben wir ein Holzboot gesehen und Robert, einer der Angestellten, ist bereit uns damit in Richtung Kipili Village zu schippern.

 

Was wir vorher nicht wussten: 1. So gegen 11:00 Uhr kommt auf dem See regelmäßig starker Wind auf. 2. Das Boot leckt an mehreren Stellen heftig. 3. Es verfügt über kein effizientes Hilfsmittel um größere Wassermengen aus dem Boot zu befördern.

 

Da wir bis auf eine Riedscharbe, einen Mangrovereiher und einen schnell vorbei fliegenden Riesenfischer eh keine Vögel sichten, vergeht unsere gute Laune recht schnell. Jochen bemüht sein Taschenmesser, bastelt aus einer leeren Wasserflasche eine Schöpfhilfe und ist ab nun ohne Unterbrechung damit beschäftigt zu verhindern, dass wir den wenigen hier lebenden Krokodilen als Futter zum Opfer fallen. Ich klemme meinen Zehen in einige undichte Stellen, während Axel schon ein wenig die Gesichtszüge einfrieren. Wir beschließen bei heftigem Wind und Seegang den Ausflug im Wrack zu beenden und zur Lake Shore Lodge zurück zu rudern. Nach all den Anstrengungen genehmigen sich Jochen und Axel noch ein ausgiebiges Bad im See, bevor es dann schon wieder lecker Lunch und Siesta gibt. 

Robert, Lake Tanganjika, Foto: A. Köhler
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Axel, Jochen, Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Axel und Jochen, Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika

Jochen und Axel unternehmen noch einen kurzen Ausflug mit dem Kayak, welches definitiv nicht leckt! Den Rest des Nachmittags faulenzen wir und gegen 17:30 Uhr geht' s mit Chris, Louise und einigen anderen Gästen auf' s Boot. Sonnenuntergang auf dem Lake Tanganjika mit den Bergen des Kongos in Sichtweite!

Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Citrus Swallowtail (Papilio demodocus), Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Lake Shore Lodge, Foto: A. Köhler
Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Lake Shore Lodge, Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika

An der Mündung eines kleinen Flusses hatte Louise am Vortag noch ein Hippo und ein Krok gesichtet. Wir müssen uns mit einer Brillentaube und einem traditionellen Fischer begnügen. Weiter draußen auf dem Tanganjika tummelt sich ein Fischotter im warmen Wasser. Leider taugt das einzige Foto nicht einmal als Beweisfoto, deshalb folgt nun eine Foto-Orgie des fantastischen Sonnenuntergangs. Der Lake Tanganjika, zweitgrößter See Afrikas und zweittiefster See der Welt ist berühmt für seine farbenprächtigen Sundowner. Außerdem stellt der See das größte Süßwasservorkommen des Kontinents dar und gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. Bemerkenswert ist deshalb, dass auf tansanischer Seite lediglich fünf Erdstraßen zum Seeufer führen. Aktuell ist der Staat dabei, den Handel mit der DR Kongo zu intensivieren, um der sehr armen Bevölkerung (hauptsächliche Einnahmequelle ist derzeit der Fischfang) rund um den See ein Auskommen und eine wirtschaftliche Grundlage zu ermöglichen. So werden entlang des Sees neue Fährhäfen und Zollstationen gebaut. Auch etwas nördlich der Lake Shore Lodge, auf Höhe der alten Missionskirche entsteht ein kleiner Fährhafen. Außerdem sollen in den nächsten Jahren die Zufahrtstraßen zum See geteert werden. Die hierzu notwendigen Brückenbauprojekte konnten wir auf dem Weg von Sumbawanga nach Kipili in Augenschein nehmen.

 

Im Gegensatz dazu befindet sich auf Lupita Island, eine der teuersten Urlaubs-Destinationen der Welt, welche Louise und Chris mit gebaut und eingerichtet haben, bevor sie sich mit der Lake Shore Lodge ihrem eigenen Traum verwirklicht haben.

Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Jochen, Kipili, Lake Tanganjika
Axel, Kipili, Lake Tanganjika
Marina, Chris, Louise, Axel, Kipili, Lake Tanganjika
Jochen, Lake Tanganjika, Foto: A. Köhler
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika
Kipili, Lake Tanganjika

Zurück an Land sitzen wir noch eine Weile um das am Strand entzündete Lagerfeuer, bevor wir uns dem leckeren Dreigang-Dinner widmen und wieder früh in die Betten fallen.

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