Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

28.02.2014 Abschied von der Serengeti, Ngorongoro Krater, 126 km

Heute hieß es früh raus aus den Federn, denn das Zelt musste abgebaut und das Campingequipment verstaut werden. Jochen und sein Zeitmanagement stellte das vor eine große Herausforderung. Danke, Axel, dass du noch mit angepackt hast.

 

Wir verabschieden uns herzlich von Prosper und freuten uns auf ein Wiedersehen im Juli in Südtansania.

 

Heute war Zeit tatsächlich Geld, denn wir hatten nur diesen Tag um den Ngorongoro Krater zu besichtigen. Neben der normalen Parkgebühr von 50$ pro Person/Tag müssen nämlich noch 200$ für das Fahrzeug bezahlt werden. So haben wir schon im Vorfeld der Tour besprochen, für die Einfahrt in den Krater nur den Long Wheel zu benutzen. Der Platz muss auch mal für fünf Personen reichen.

 

Gegen 08:00 Uhr wurden wir gebührend vom Geparden verabschiedet, der vermutlich hier bei den Campsites sein Revier hat. An der Tankstelle von Seronera wurde der Short Wheel noch einmal mit Diesel befüllt und auf der recht guten Hauptpiste kamen wir zügig voran. Innerhalb der letzten sechs Tagen war die Migration der Gnus und Zebras gewandert und in hoher Konzentration in den Serengeti Plains westlich  des Naabi Gates anzutreffen. Gegen 09:00 Uhr sichteten wir die bekannten langen "Ameisenstraßen" der Gnu-Trecks.

 

Begleitet wurden die Herden von vielen Weißstörchen. Ich war verwundert, dass sie sich nun, Ende Februar immer noch in Afrika befinden. So eine Flugreise nach Europa dauert ja schließlich auch seine Zeit. Möglicherweise gibt es aber auch residente Störche. Wie schon einmal erwähnt, fanden wir die Migration in der Serengeti nicht so spektakulär wie in der Massai Mara, oder wir sind einfach schon übersättigt bzw. zu verwöhnt. In den weiten Serengeti Plains stehen die Tiere einfach nicht so dicht, wie in der lieblichen kleinen Tälern der Mara. Vielleicht sollten wir uns auch den Satz zu Herzen nehmen, dass man aufhören soll, wenn es am schönsten ist.

 

Ganz sicher werden wir Seronera nicht mehr im Januar, Februar oder März aufsuchen. Zu viele Tsetses und zu viele Touristen auf den Campsites. Ich stelle es mir zu anderen Jahreszeiten um Klassen entspannter vor. Der Vogelreichtum der Serengeti hat mich jedoch schon beeindruckt.

Karte Seronera - Ngorongoro Krater, T4Africa
Jessica, Jochen, Prosper, Tumbili Campsite
Jessica, Marina, Prosper, Tumbili Campsite
meine Andenken an Seronera - Tsetsefliegenstiche
Seronera, Serengeti
Sikoyo, Tankstelle Seronera
Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Zebras, Gnus, Kongonis, Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Naabi, Serengeti Plains
Weißstorch/White Stork (Ciconia ciconia), Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Weißstorch/White Stork (Ciconia ciconia), Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti

Kurz vor dem Naabi Hill Gate hatten wir aus meiner Sicht das Highlight des Tages. Direkt vor unserem Wagen kreuzte in perfektem Licht ein Gepard die Hauptpiste. Welch ein grandioser Abschied aus der Serengeti.

Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti
Naabi, Serengeti

Ohne Zeitüberschreitung unseres Sechstage-Permits erreichten wir das Naabi Hill Gate just in time. Die "Ausreise- und Einreiseformalitäten" am Gate nahmen heute nicht so viel Zeit in Anspruch wie noch vor sechs Tagen. Neben dem kleinen Craft Shop gab es einen Coffee Shop der perfekten Cappuccino und Latte Macchiato aus italienischer Maschine hergestellt und verkauft hat. Wie lecker! Wir hatten uns schon so an den Pulverkaffee gewöhnt.

 

Zügig fuhren wir dann weiter und stoppten noch einmal für eine große Gnuherde, die in der Trockensavanne das staubige Erdreich aufwirbelte. Mich hat die Szenerie spontan an die Ebene zwischen Isiolu und Samburu in Kenia erinnert. Auch dort sind uns im Sandsturm wunderbare Aufnahmen (allerdings ohne Gnus) von eingestaubten Akazien gelungen.

 

Die Landschaft wird immer grüner, sah aus wie der Allgäu und wir schraubten uns bei bestem Wetter langsam die Ngorongoro Highlands hinauf. Die beiden Berge rechts von uns, der Mt. Makarot und der Mt. Oldeani sind bereits über 3000 Meter hoch.

 

Hier außerhalb des Kraters sind noch Giraffen anzutreffen (wegen ihrer langen, staksigen Beine schaffen sie den steilen Abstieg in den Krater nicht). Die Wildtiere mischten sich mit den Haustieren der Masai und grasten gemeinsam auf den saftig grünen Wiesen.

 

Das Gebiet der Ngorongoro Conservation Area wurde 1959 aus dem Serengeti Nationalpark ausgegliedert, ist heute ein Wildschutzgebiet mit Nationalparkcharakter und UNESCO-Weltkulturerbe, in welchem ca. 60.000 Masai mit ihrem Vieh leben. Obwohl auch die Masais diese Gegend erst vor ca. 150 Jahren besiedelten, gab und gibt es zahlreiche Mensch-Tierkonflikte. Ebenso wie in Kenia ist das ganze Gebiet zwischen Arusha und der Serengeti von Überweidung durch zu hohe Viehhaltung von Versteppung und Bodenerosion bedroht. Der Klimawandel und der steigende Wasserbedarf tun ein Übriges dazu. Aktuell ist es den Masai wieder erlaubt ihr Vieh auch im Krater direkt weiden zu lassen bzw. zu den Wasserquellen zu führen.

 

Durch einige Touristen-Schaudörfer, wie zum Beispiel die Boma Oloirobi am westlichen Kraterrand, partizipieren die Masai vom Tourismus und können zusätzliche Einnahmen erzielen. Außerdem finden einige Masai Arbeit in den Lodges. Es bleibt zu hoffen, dass der Drahtseilakt zwischen Kulturbewahrung der indigenen Völker und dem Wildtierschutz gelingt.

Ngorongoro CA
Ngorongoro CA
Ngorongoro CA
Ngorongoro CA
Ngorongoro CA
Ngorongoro CA
Ngorongoro CA

Gegen 11:30 Uhr erreichten wir den Rangerposten Windy Gab und konnten bei diesmal fantastischem Wetter einen ersten Blick in die größte nicht mit Wasser gefüllte Caldera der Welt werfen. Vor allem sahen wir heute viel mehr wie noch vor acht Tagen! Wir waren total happy, den Krater auf den Rückweg geplant zu haben.

 

Ich vermute, dass Sikoyo erst am Rangerposten Windy Gab die Crater Fee von 200$ bezahlt hat, denn hier ist die erste Möglichkeit von Westen kommend über die Seneto Descent Road in den Krater hinab zu fahren. Ab 16:00 Uhr lässt man hier am Rangerposten niemanden mehr runter fahren und bereits ab 17:00 Uhr muss der Kraterboden von den Fahrzeugen wieder verlassen werden. Die Regelung, dass man den Krater nur noch halbtags besuchen darf, scheint nicht mehr zu gelten bzw. wird aktuell nicht praktiziert.

 

Steffi, Axel und Andi kommen zu uns in den Long Wheel Landcruiser, den Lazaro in den Krater steuern wird, während Sikoyo mit Jessica und samt unserem Gepäck einen Wellnessnachmittag ohne anstrengende Touris in der Rhino Lodge am Kraterrand verbringen werden.

Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Marina, Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Lazaro, Marina, Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Ngorongoro Krater beim Windy Gab Rangerposten
Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Jochen, Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Steffi, Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Marina und Jochen, Windy Gab Rangerposten, Ngorongoro Krater
Ngorongoro Krater
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