Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

16./17.02.2014 Rivertrees Country Lodge, Usa River

Ngongongare

Es hätte nicht viel gefehlt und es wäre das erste Mal gewesen, dass wir ein afrikanisches Wunschreiseland nicht realisiert hätten. Tansania hat mich aus verschiedenen organisatorischen und preislichen Gründen an den Rand meiner Planungsfähigkeiten gebracht. Nach Studium diverser Reiseführer, Internetrecherche bereits zwei Jahre vor Reisebeginn, standen schnell die Eckdaten für die Tour fest.

 

Gerade Recht kam mir dann der Reisebericht von Globetrotters, die qualitativ und preislich sehr mit ihrem Tour Operator Sikoyo zufrieden waren (einem einheimischen Guide aus Arusha, der sich selbständig gemacht hat).

 

So habe ich den Spieß zum ersten Mal umgedreht und keine weiteren Angebote eingeholt, sondern habe die Kosten der kompletten Tour in einer Exceltabelle selbst kalkuliert und sie Sikoyo (Aminiel Mbise) von Mashoka Tours gemailt. Er war mit meiner Kalkulation einverstanden und hat einer Durchführung sofort zugestimmt.

Letztendlich sind wir einen Kompromiss eingegangen, der bei einer Erstbereisung für uns durchaus zu vertreten war.

 

Aus Kostengründen haben wir uns für eine Tour mit Driver und Hatch Roof Landcruiser entschieden. Dies war erheblich preiswerter, wie die Anmietung eines zuverlässigen Selbstfahrerfahrzeuges. Realisiert haben wir auch unseren Wunsch einer Kombination aus Lodge und Camping im Bodenzelt. Damit mehr Zeit für Game Drives und Fotografie bleibt, durfte ein Koch, der sich auch vor Abfahrt um die Einkäufe kümmert, nicht fehlen.

 

Neben unserer großen Tansania-Tour im Juni/Juli 2014 in den Süden, wollten wir auf den Norden des Landes nicht verzichten und beschlossen nach Buchung der Südtour beim gleichen Tour Operator auch eine zweiwöchige Stippvisite auf der Geburtswiese der Gnus in Auftrag zu geben. Wollten doch mal schauen, ob die Migration in der Serengeti genau so spektakulär wie in der Masai Mara ist.

 

Ein mulmiges Gefühl blieb trotzdem, denn ohne eine europäische Agentur im Rücken, kann ja alles Mögliche schief gehen. Mit Sikoyo hatte ich vereinbart die Kosten der Reise direkt in Dollar in bar vor Ort zu begleichen.

 

Als Trinkgeld/Honorar übergeben wir Sikoyo einen Engel Freezer, denn wir wollten beim Campen in Tansania nicht auf Jochens tägliche Fleischration verzichten und außerdem kann Sikoyo unser komfortables, aber schweres Dreimann-Zelt behalten.

 

Zunächst war geplant, dass Jochen und ich die Reisen nur zu zweit durchführen. Allerdings haben wir uns dann von unserem Forumsfreund Axel überreden lassen, dem die Touren gut gefielen, ihn mit zunehmen.


Wenige Wochen später folgte ein weiteres Fomi (Andi) und letztendlich meine Freundin und Kinderkrankenschwester Steffi aus Stuttgart, die zum ersten Mal einen Fuß auf den afrikanischen Kontinent südlich der Sahara setzen wollte.

 

Damit war klar, wir werden mit zwei Autos, zwei Drivern, Koch und Assistentkoch aufbrechen. So konnten wir notfalls im eigenen Auto nach unserer Fasson glücklich werden und hatten genug Stauraum für die Fotoausrüstung. Die Kosten waren für Jochen und mich dadurch nicht wesentlich geringer, als wenn wir die Tour allein gemacht hätten. Aber nun haben wir Löwenfutter für das Bodenzelten in der Serengeti dabei...

 

Da die Lodges allerdings wegen Hochsaison Anzahlungen zur Aufrechterhaltung der Buchung benötigten, habe ich mich entschieden, die festen Unterkünfte selbst zu buchen (mit Tour Operator Rabatt) und per Auslandsüberweisung bzw. per Kreditkarte zu bezahlen. Außerdem wollten wir wegen des Sonnenuntergangs unbedingt eine Lodge am Kraterrand des Ngorongoro und bei der Ndutu Lodge haben wir bis einen Tag vor Abreise aus Europa auf der Warteliste für die zweite Nacht gestanden, bevor wir noch zu reduzierten Preisen Back Rooms erhalten konnten. Gerade die Ndutu Lodge ist im Februar bereits meist ein Jahr vorher ausgebucht.

 

Einige Preiskorrekturen hinsichtlich der Kosten für Benzin, Honorar Koch und Assistentkoch wurden auch noch kurz vor Reisebeginn eingepflegt.

Da wir mit dem Freezer und unserem Campingequipment an der Freigepäckgrenze von 30 kg pro Person ankommen würden, habe ich eine Reisetasche per Post an Andi nach Stuttgart gesandt (der Zirkus mit der Post war afrika-like), der sie zusammen mit Steffi auf den Flieger genommen hat.

 

Getroffen haben wir Fünf uns dann in Istanbul, von wo aus wir auf der gleichen Maschine mit Turkish Air Richtung Kilimanjaro geflogen sind. Die neuere Boing 737-900 der TA bot die gewohnt großzügige Beinfreiheit und den sehr guten Service, den wir auf der Ostafrika-Route gewohnt sind.

 

Da wir alle bereits unser Visum aus der tansanischen Botschaft in Berlin im Pass hatten, erfolgten die Einreiseformalitäten recht zügig und auch auf das Gepäck warteten wir nicht lang. Einen Gelbfieberimpfausweis wollte keiner sehen.

 

Sikoyo, der Inhaber von Mashoka Tours stand mit seinem kleineren Landcruiser pünktlich bereit und während die drei Raucher unter uns endlich ihrem Laster frönen konnten, belud Sikoyo den Cruiser mit unseren Gepäckmengen, denn wir hatten alle zum größten Teil unserer eigenes Campingequipment dabei (Luftmatrazen, Schlafsäcke, Zelte). Das wäre allerdings auch von Sikoyo bei Bedarf gestellt worden (Außer Schlafsäcke).

 

Vom Kili Airport ging´s in stockfinsterer Nacht, aber bei leeren Straßen in einer halben Stunde bis zur Rivertrees Country Lodge in Usa River. Auf dem Parkplatz wurden wir von zwei Gepäckträgern mit Schubkarre erwartet. Mit Sikoyo vereinbarten wir, dass er uns mittags gegen 11:30 Uhr zum Shoppen in Arusha (Repellent, Fleisch, Sonnenmilch etc.) abholt. Wir ließen uns erst einmal für einen kleinen Drink in der Lounge nieder, bevor wir die Standard Rooms 17, 18 und 19 bezogen und endlich ein bequemes Bett genießen konnten.

Jochen, Axel, Steffi, Rivertrees Country Lodge, Usa River
Andi, Rivertrees Country Lodge, Usa River

Für die Rivertrees Country Lodge hatte ich mich ganz bewusst entschieden, da die deutsche Inhaberin mit einem Nachfahren von Margarete Trappe (Momella Farm) verheiratet war und ich auf interessante Informationen und Gespräche zu diesem Thema hoffte (siehe hierzu auch die Rezensionen auf Tripadvisor).


Meine Freude wurde jedoch schon im Vorfeld ein wenig getrübt, hatte ich doch bereits am 12.11. 2013 2744 US$ auf das Konto von Rivertrees überwiesen. Leider konnte der Zahlungseingang bis kurz vor unserer Abreise nicht bestätigt werden, denn das Geld wurde von der Bank fälschlicherweise auf das Schilling- und nicht auf das Dollarkonto der Lodge gutgeschrieben. Die wochenlangen Emails, Telefonate und der Nachforschungsauftrag meiner Bank kosteten mich viel Nerven (und das ausgerechnet mit einer deutsch geführten Lodge). Problemlos klappte übrigens die Zahlung via Master Card Formular mit der Ndutu Lodge und der Rhino Lodge.

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