Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

24.07.12 Lake Nakuru National Park, Masai Mara

Nachtrag zum gestrigen Tag:

Nach x Telefonaten mit S. Safaris/Mombasa teilte man uns mit, dass wir am 24.07. bereits alle ein Quartier im Sentrim Mara Camp beim Sekenani-Gate für 100 US$ pP/Nacht/FB erhalten werden. Das Ashnil Camp ist leider ausgebucht. Die Reduzierung unserer Rate in der Lion Hill Lodge ist nicht möglich gewesen, da das Management der Lion Hill Lodge angeblich darauf besteht, dass wir als Non-Residents selbst eingecheckt haben und da es sich um eine kurzfristige Buchung handelt. Buchungen mit Voucher über Tourunternehmen müssten immer bis 24 Stunden vor Anreise vorliegen, um den Rabatt zu erhalten. Nun, unsere Reiseagentur in Deutschland wird die Dinge Anfang September direkt vor Ort in Mombasa mit S. Safaris klären. So, und nun möchten wir den Urlaub weiter genießen und uns nicht von diesen unangenehmen Dingen ablenken lassen! Es gibt doch noch so viel zu entdecken!

 

Um 07.00 Uhr ist heute Abfahrt Richtung Masai Marai. Der erste Tank- und Toilettenstopp erfolgt in Naivasha. Auf der Old Naivasha Road, die hier parallel zur alten Uganda Bahn verläuft, geht´s das Escarpment hinunter bis Mai Mahiu durch eine üppig grüne, fruchtbare Gegend. Anschließend sind wir auf die sehr gute, geteerte B3 Richtung Narok abgebogen. Weiter geht die Fahrt vorbei an den Vulkanen Mt. Longonot rechts und links Mt. Suswa.

Naivasha
Mt. Longonot
Masai-Taxi, Old Naivasha Road
Masai-Taxi, B3 Richtung Narok
Kandelaber-Euphorbien, B3 Richtung Narok

Es folgen große Satellitenschüsseln, über die der internationale Telefonverkehr Kenias übertragen wird.

 

Rechterhand sehen wir eine große Flüchtlingssiedlung, wohin man Flüchtlinge aus dem Westen Kenias angesiedelt hat. Bei den politischen Unruhen anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2007/2008 wurden in Kenia schätzungsweise über 1.500 Menschen getötet und mehr als 600.000 Menschen mussten vor Gewalttätigkeiten fliehen.

 

Ein Teil der B3 wurde im Mai durch die gewaltigen Regenmassen unterhöhlt. An der Straße laufen Reparaturarbeiten und wir müssen eine kleine Umfahrung nehmen. Die Regenmengen haben in Kenia zu drastisch erhöhter Population der Frösche geführt, gell Elvira?

 

Die Ebene wird immer trockner und karger. Überall sieht man große Viehherden in der Grassavanne. Dies ist Masai-Land! Oft winken uns links und rechts Kinder zu.

 

Wir durchqueren den Großen Grabenbruch und unser Mzungu-Express quält sich die neue Teerstraße bis auf 2100 m hinauf. Es herrscht erstaunlich wenig Verkehr auf dieser gut ausgebauten Strecke.

 

Allein schon die Autofahrt durch sich ständig wechselnden Landstriche ist eine Wucht und haut mich fast um! Ich knipse mir die Finger wund und habe natürlich wieder viel zu viele Fotos zum Kasten. Müsste so ziemlich der komplette Mittelstreifen zwischen Suswa und Narok sein...

Longonot Satellite Station, B3 Richtung Narok
B3 Richtung Narok
B3 Richtung Narok
B3 Richtung Narok
winkende Kinder in Suswa
Suswa
es geht den Großen Grabenbruch hoch, B3 Richtung Narok
der Mzungu-Express quält sich...
und endlich oben

Je höher wir kommen, umso mehr verändert sich die Landschaft wieder. Wir erreichen die Weizenkammer Kenias. Bis Narok säumen riesige Weizenfelder die Straße, auf der wir Achterbahn fahren. Es geht ständig auf und ab!

in der Weizenkammer Kenias, B3 Richtung Narok
Ntulele
Ntulele
und schon geht´s wieder runter, B3 Richtung Narok
und gleich wieder hoch..., B3 Richtung Narok
der Mzungu-Express-Fanclub, B3 Richtung Narok
mal wieder Masai-Taxis, B3 Richtung Narok

Vor Narok haben uns die Driver gegen 11:00 Uhr an einer Touri-Bude ausgeladen, mit der Begründung: „Gute Toiletten, Lunch!" Ahmed und Gulu werden in Narok-Town, der inoffiziellen Hauptstadt der Masai, bei der Equity Bank die Permits für die Mara besorgen und tanken. Gulu erklärt, dass es für uns in Narok zu unsicher sei.

 

Das Buchungssystem für die Nationalparks, Reserves und Conservancies mit/oder ohne Safari Card und/oder mögliche Barzahlung erkläre ich an dieser Stelle nicht. Dazu sehe ich mich intellektuell nicht in der Lage! Es ändert sich zudem ständig! Das ist vor allem in Südafrika viel kundenfreundlicher regelt. Auf jeden Fall hat dieses unausgegorene System in erheblichen Maß und mehrfach auf unserer Tour zu Schwierigkeiten geführt.

 

Nach ca. einer Stunde Warten haben Annick, Gerd, Jochen und ich uns zu Fuß auf den Weg Richtung Narok gemacht. Das an der Touribude postierte Sicherheitspersonal versuchte uns verzweifelt aufzuhalten! Wir sind ja nicht nachts im Township unterwegs – oder?

 

In Narok angekommen treffen wir unseren Ahmed, der ganz gelassen reagierte, als er uns erblickte. Narok ist eine bunte, quirlige Stadt. Wir wurden verschiedentlich von fliegenden Straßenhändlern angesprochen, aber wir konnten die Uhren-,

Gürtel-, Masai-Schmuck- und Sonnenbrillenangebote unproblematisch zurück weisen. So aufdringlich war der einzelne Verkäufer nun auch nicht. Es waren halt derer viele und jeder wollte sein Glück bei uns versuchen!

 

Nachdem Gulu an der Touribude den Rest der Reisegruppe eingesammelt hat, ging es weiter.

Narok
Narok
das kenianisches Bezahl-TV auf Kundenfang in Narok
kenianischer IKEA, Narok
hier müssen wir links ab in die Mara, Narok

Direkt hinter Narok biegt links die C12 Richtung Sekenani Gate ab. Die ersten 15 km sind auf gut ausgebauter Straße rasch bewältigt. Dann jedoch löst sich die geteerte Straße wie von Zauberhand auf. Sie ist zu Sand zerfallen! Da hat wohl jemand damals beim Bau ein Geschäft gewittert und die Teermischung zu seinen Gunsten etwas verändert...


Die nächsten 60 km durch die Loita Plains folgt üble Rüttelpiste, mit tiefen Schlaglöchern. Wir müssen ordentlich Staub schlucken, denn alle Safaribusse sind zu dieser Zeit Richtung Mara unterwegs.

Links und rechts der „alten" Piste, haben sich die Fahrer bereits Ausweichstrecken angelegt, die gut frequentiert sind. Schon wieder in Nairobi erreichte uns telefonisch übrigens die Nachricht von Elvira, unser Forumsfreundin aus dem Jambo-Kenia-Safariforum, dass sich die Safaribusfahrer mal wieder zusammengeschlossen haben, die C12 blockieren, um so gegen die üblen Pistenzustände zu protestieren. Die Touristen würden sich beschweren. Bei den hohen Eintrittspreisen für die Mara, müsste doch die Zubringerstraßen halber Wege in guten Zustand zu bringen sein!

 

Wir erfreuten uns an ersten Tiersichtungen links und rechts der Erdpad. Die Resident-Gnus waren in großer Zahl zu beobachten. Ebenso einige Impalas und Strauße. Den Großteil machte jedoch das Nutzvieh der Masai aus, das vielfach von eigentlich schulpflichtigen Kindern gehütet wird.

C12 Richtung Masai Mara
Gnus am Horizont!!! Loita Plains, C12 Richtung Masai Mara
Loita Plains, C12 Richtung Masai Mara

Ungefähr 27 km vor dem Sekenani-Gate wurden wir durch eine Straßensperre der Masai-Frauen gestoppt. Sämtliche Ausweichstrecken waren durch Dornenzweige versperrt. Und diese Dornen sind äußerst spitz und nicht sehr nett zu Autoreifen!

 

Ahmed wollte schon zu seiner Geldbörse greifen, doch die 200 KSh habe ich spendiert, hatte ich doch keine Lust auf lange Dabatten. Hier ist meiner Ansicht nach die kenianische Regierung bzw. die örtliche Polizei gefragt. So wurden die Zweige dann rasch entfernt, aber Ahmed fuhr nicht weiter, bevor die Masai-Lady nicht die letzte Dorne vom Weg gefegt hatte. Die 200 KSh wollen verdient sein! Wir passierten zügig mit beiden Tourbussen.

 

Die letzten ca. 27 km bis zum Sekenani Gate waren wieder relativ gut auf einer Erdpiste zu befahren. Während die Drivers am Gate eincheckten, wurden wir von einer Traube Masai-Frauen umlagert, die uns ihren selbstangefertigten Schmuck verkaufen wollten.

Masai-Mautstelle!, C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
Masai-Mautstelle, C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
Masai-Mautstelle, C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
Masai-Mautstelle, C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
Masai-Mautstelle, C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
hier war die C12 aber schon wieder o.k., nun ja, relativ!
hier war die C12 aber schon wieder o.k., nun ja, relativ!
schon wieder ein Fanclub, C12
der Talek River, C12
Nkoilale, C12 Richtung Sekenani Gate
noch mal der Talek River - alle Flüsse heißen hier Talek!
eine Masai Manyatta, C12
C12 Richtung Sekenani Gate, Masai Mara
am Sekenani Gate, C12 Masai Mara
Hurra, Masai Mara! Wir kommen - und die Gnus hoffentlich auch!
Sentrim Mara Lodge, Ngama Hills, Masai Mara

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir 3 km hinter dem Gate das Sentrim Mara Camp, welches in der Nähe der Masai-Siedlung Sekenani Village liegt. Lt. Karte T4Africa liegt es außerhalb des National Reserves, aber die nördliche Zufahrt erfolgt nur durch das Reserve!

 

Das Sentrim Camp liegt in den Ngama Hills, im östlichen bergigen Teil der Mara. So ist der Leganishu am Ololaimutiek Gate immerhin 2204 m hoch.

 

Jochen und ich bezogen unser wunderbar großes Zelt Nr. 34 mit tollem Bad, ganz am Ende des Camps. Allerdings muss in der Nähe der Stuffroom liegen, denn laute Gespräche und Diskussionen drangen an unser Ohr. Nun gut, wir können froh sein so ad hoc überhaupt noch eine Bleibe gefunden zu haben. Immerhin ist Hochsaison in der Mara!

 

Das Restaurant macht allerdings keinen guten Eindruck. Dreckige Tischdecken, nicht abgeräumtes Geschirr und das Essen... Nun gut, ich habe eh bestimmt schon einige Kilo zugenommen. Wir reisen schließlich nicht wegen der Verpflegung nach Kenia und der Preis stimmt uns versöhnlich! Aber es würde mir unter den Nägeln brennen, hier mal ein neues Restaurant-Management einzuführen, denn die Zimmer und der Rest der Anlage haben echt Potenzial.

Entschuldigung! Leider nicht aufgeräumt...Sentrim Mara Camp

Die Masai Mara, eine Hochebene zwischen 1500 und 1650 m ü. NN, bildet mit der Serengeti in Tansania ein zusammenhängendes Ökosystem, das weit über die Grenzen der Mara bis in die Loita Plains hinausreicht.

 

Die Mara liegt in zwei unterschiedlichen kenianischen Verwaltungsdistrikten. Der östliche Teil bis zum Mara River gehört zum Narok Distrikt und wird vom Narok County Council verwaltet, westlich des Mara Rivers ist das Reserve als Conservancy Teil des Trans Mara Distrikts. Die Conservancy wird auch als Mara Triangle bezeichnet. 

Karte Masai Mara - klicken zum Vergrößern

Nach unserem späten Lunch fahren wir gleich noch auf Nachmittagspirsch. Zebras, Topis, Impalas, Elefanten, Masai-Giraffen konnten wir sichten. Das Highlight war ein Gepard, der im Licht der untergehenden Sonne auf einem kleinen Hügel posierte. Als Dreingabe lief uns dann noch eine Hyäne über den Weg. So kann es weiter gehen!

 

Nach dem Dinner haben wir es uns noch kurz auf der Terrasse vor dem Restaurant gemütlich gemacht, bevor wir unser Zelt ganz am Ende des Weges aufsuchten. Und natürlich hatten wir fast die ganze erste Nachthälfte Palaver vom Stuffroom oder vom Driver-Camp. Versöhnt hat mich dann das Hyänengeheul in der weiteren Nacht!

die "Ameisen" sind auch schon wieder da, Masai Mara
Ngama Hills, Masai Mara
Ngama Hills, Masai Mara
Masai-Giraffe, Ngama Hills, Masai Mara
Gepard, Ngama Hills, Masai Mara
Ngama Hills, Masai Mara
Gerpard, Ngama Hills, Masai Mara
Gepard, Ngama Hills, Masai Mara
Hyäne, Ngama Hills, Masai Mara
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